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WAS SIE BEIM BAU EINER DACHTERRASSE WISSEN MÜSSEN

August 02, 2019

Eine Dachterrasse bietet die Möglichkeit, auch ohne Garten ein ideales Freiluftzimmer zu schaffen. Bevor Sie auf der Terrasse über den Dächern entspannen können, gibt es aber einiges zu beachten. Besonders in Ballungsgebieten ist eine Dachterrasse die ideale Zuflucht vor der Hektik der Stadt. Aber auch Hausbesitzer in ländlichen Regionen wissen die Privatsphäre und grandiosen Ausblicke eines Außenbereichs in luftiger Höhe zu schätzen. Egal, ob Flach-, Steil- oder Pultdach: Generell lässt sich jedes Dach zur Dachterrasse umbauen – sofern die Statik die Belastung trägt.

Das müssen Sie beim Bau einer Dachterrasse berücksichtigen

Fehlerhaft ausgeführte Arbeiten beim Bau einer Dachterrasse können gravierende Konsequenzen haben. Darüber hinaus schieben baurechtliche Vorgaben einigen Wünschen einen Riegel vor.Denn der Bau eine Dachterrasse ist eine bauliche Veränderung. Deshalb müssen bei der Planung die jeweilige Landesbauverordnung des Bundeslandes und das geltende Nachbarrecht berücksichtigt werden. Darüber hinaus gilt es, öffentlich-rechtliche Bauordnungsvorschriften zu erfüllen, beispielsweise zur Besonnung und zum Brandschutz. In der Bauordnung eines jeden Bundeslandes ist auch festgeschrieben, welche Höhe das Geländer einer Dachterrasse haben muss.

Die geltenden DIN sowie die Flachdachrichtlinie regeln, die Maßnahmen zur Abführung von Regenwasser und bestimmen, welche Abdichtungsart auf das Dach muss. So müssen Balkone und Dachterrassen beispielsweise die DIN 18195 Bauwerksabdichtung Teil 5 „Abdichtung gegen nicht drückendes Wasser“ erfüllen. Ein ausreichendes Gefälle stellt einen reibungslosen Wasserablauf sicher und sorgt dafür, dass die Abdichtung nicht durch stehendes Wasser porös wird. Hier ist der Profi gefragt: Denn vor allem Schichtaufbauten der Abdichtung und Anschlusspunkte an das restliche Gebäude stellen eine Herausforderung dar.

Um eine Zivilklage zu vermeiden, sollten selbstverständlich auch die Rechte der Nachbarn gewahrt werden, zum Beispiel durch einen ausreichenden Abstand zum Nachbargrundstück. Um die komplexen Anforderungen an den Bau einer Dachterrasse zu erfüllen, ist in jedem Fall die Unterstützung durch Experten ratsam.

Gestalterische Freiheit

Wenn alle baurechtlichen Vorgaben erfüllt sind, sind den gestalterischen Möglichkeiten nur wenig Grenzen gesetzt. Da die meisten Dachterrassen in der vollen Sonne liegen, ist im Sitzbereich ein Sonnenschutz empfehlenswert. Auch bei der Wahl der Pflanzen sollten die klimatischen Begebenheiten auf der Dachterrasse berücksichtigt werden. Eine Dachterrasse kann mit verschiedenen Bodenbelägen bestückt werden. Barfußgänger greifen meist zur Holzterrasse, da sich Holzdielen in der Sonne weniger stark aufheizt als Stein oder Fliesenböden. Zeitgleich verbreiten sie ein natürliches Flair. Terrassenplatten aus Stein punkten hingegen durch ihren geringen Pflegeaufwand. Selbstverständlich ist auch eine Belegung mit Kunst- oder Rollrasen möglich.

Dachbegrünung

Wer aus seiner Dachterrasse eine grüne Oase machen möchten, greift meist zur Dachbegrünung. Das kann sich auch finanziell lohnen. Denn ein Gründach senkt den Energiebedarf eines Gebäudes und ist damit durch die KfW-Bank förderfähig.Generell ist zwischen intensiver und extensiver Begrünung zu unterscheiden. Die extensive Dachbegrünung besteht aus einer niedrigen Substratschicht, auf der verschiedene Moose und Sukkulenten wachsen, die nur einen geringen Wasserbedarf haben und mit wenig Pflege auskommen. Da ihr Erscheinungsbild einer natürlichen ungenutzten Fläche ähnelt, kommt die extensive Dachbegrünung überwiegend auf ungenutzten Dachflächen zum Einsatz.

Eine intensive Dachbegrünung zaubert hingegen echtes Gartenflair auf ihre Dachterrasse. Bei der Planung ist jedoch Vorsicht geboten. Denn für eine einfache intensive Begrünung ist eine Substrathöhe zwischen zwölf und 25 Zentimetern erforderlich – letzteres entspricht jedoch einem Gewicht von über 300 Kilogramm pro Quadratmeter. In nassem Zustand kann das Gewicht sogar noch deutlich höher ausfallen. Aus diesem Grund sollte die Traglast einer Dachterrasse vor der Begrünung unbedingt durch einen Statiker ermittelt werden.